Rhein-Main aktuell
Schneller zur Regionaltangente West – Beitritt zur Planungsgesellschaft Auch Eschborn, Schwalbach und Neu-Isenburg neue Gesellschafter
(27.11.14) Um Planung und Realisierung der Regionaltangente West (RTW) zu beschleunigen, ist das Land Hessen der RTW-Planungsgesellschaft beigetreten. Dies teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch in Wiesbaden mit: „Wir brauchen eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur im Rhein-Main-Gebiet, um für Pendlerinnen und Pendler den Umstieg vom Auto auf die Bahn attraktiver zu machen. Aber auch Unternehmen legen heute viel mehr Wert auf eine klimafreundliche Verkehrsanbindung. Sie wird ein zunehmend wichtigeres Entscheidungskriterium in der Standortauswahl", erklärte der Minister.
Neben dem Land Hessen sind auch die Kommunen Eschborn, Schwalbach und Neu-Isenburg am Mittwoch Mitglieder der Planungsgesellschaft geworden. Die notarielle Beurkundung wurde im Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung im Landratsamt des Hochtaunuskreises vollzogen. Damit wird die Gesellschaft vom Land, dem Hochtaunuskreis, dem Main-Taunuskreis, dem Kreis Offenbach, Bad Homburg, Eschborn, Schwalbach, Neu-Isenburg und Frankfurt sowie dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) getragen.
Die Regionaltangente West soll rund 180.000 Arbeitsplätze, etwa im Industriepark Höchst und am Frankfurter Flughafen, über eine neue Schienenstrecke untereinander und mit den Wohnorten in der Rhein-Main-Region verbinden. Den Planungen zufolge werden sie täglich rund 46.000 Menschen nutzen, darunter 15.000, die zuvor mit dem Auto zur Arbeit gefahren sind. Zudem wird der Frankfurter Hauptbahnhof entlastet.
„Wir freuen uns", sagte der Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, Prof. Knut Ringat, „dass sich das Land nach seiner finanziellen Unterstützung mit 3 Mio. Euro in der Startphase, die die Gründung der Planungsgesellschaft überhaupt erst ermöglicht hat, nun unmittelbar einbringt und die weiteren Planungen tatkräftig unterstützen will."
„Die RTW GmbH wird mit der Aufnahme der neuen Gesellschafter auf eine breitere Basis gestellt ", erläuterte der Frankfurter Verkehrsdezernent und RTW-Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Majer. Er wolle schnellstmöglich dafür sorgen, dass die RTW in die Planfeststellung gehen kann. Frankfurts Stadtkämmerer Uwe Becker unterstrich, dass „die RTW die Region FrankfurtRheinMain noch enger zusammenführt und direkte Verbindungen auch um das Zentrum herum ermöglicht".
Die Regionaltangente West soll von Bad Homburg und dem Frankfurter Norden über Eschborn, Schwalbach und Höchst zum Flughafen und weiter nach Neu-Isenburg und Dreieich-Buchschlag verlaufen. Neubauabschnitte sollen Lücken zwischen bestehenden Abschnitten im Gleisnetz der DB AG schließen und damit das radial auf den Frankfurter Hauptbahnhof ausgerichtete Schienennetz tangential ergänzen. Die Baukosten werden auf rund 400 Mio. Euro veranschlagt; die Gesamtstreckenlänge beträgt ca. 40 km. Das Planungskonzept sieht zwei Linien vor, die durch einen zeitlichen Versatz in einem 15 Minuten-Takt (pro Linie 30 Minuten-Takt) verkehren sollen. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um sogenannte Zweisystemfahrzeuge, die sowohl auf Strecken der DB AG (15 KV Wechselstrom) als auch auf Stadtbahnstrecken (750 V Gleichstrom) fahren können.
Gegenwärtig stimmen Behörden und Fachverbände im sogenannten Scoping-Verfahren ab, welche Untersuchungen und Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erforderlich sind.