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Frankfurter Rundschau » Rhein-Main » Main-Taunus 12. Juli 2015

Eschborn

Bauern gegen Regionaltangente Von Jöran Haders

Start der Treckerfahrt auf der Trasse der Regionaltangente. Foto: Rolf Oeser

Die geplante Trassenführung vernichte zu viel wertvolles Ackerland, klagen Bauern.

Ein fast acht Meter hoher Stapel Heuballen lenkt auf dem Feld nördlich der Autobahn A 5 die Blicke auf sich. Aufgestellt haben ihn Landwirte, die so veranschaulichen wollen, wie die geplante Trasse der Regionaltangente West (RTW) das Landschaftsbild bei Eschborn verändern würde. „Frankfurt könnten wir von hier aus nicht mehr sehen. Und die Besitzer der umliegenden Grundstücke würden bei der Nutzung ihrer Felder beeinträchtigt“, sagt Torsten Kunz.

Der Landwirt und Sprecher der 30 vom Bau der Regionaltangente betroffenen Grundstücksbesitzer hatte Kommunalpolitiker und Journalisten zum Ortstermin geladen. Vom Treckeranhänger aus konnten sie den geplanten Trassenverlauf besichtigen und dabei die Argumente der Bauern und Landeigentümer gegen die der Planer abwägen. Zu groß sei der Flächenverbrauch für die Schienen, die rund um Eschborn wertvolles Ackerland durchschneiden, argumentieren die Grundstücksbesitzer. Daher sollten die Verbindungen zu den bestehenden Gleisen platzsparender ausgeführt werden.

Stadt will Gegner einbeziehen

Dies sei nicht ohne weiteres möglich, hält Yvonne Buchholz, Leiterin der Abteilung Infrastruktur und Schiene beim von der RTW-Planungsgesellschaft beauftragten Ingenieurbüro Schüßler-Plan, dagegen. Da der Takt der S-Bahnen auf der Strecke zwischen Bad Homburg und Frankfurt sehr dicht sei, müsse der Anschluss an die bestehenden Gleise kreuzungsfrei erfolgen. Die RTW soll von Bad Homburg über Eschborn und Höchst zum Flughafen führen – um die Frankfurter Innenstadt herum.

Ein weiterer Kritikpunkt der Gegner ist die Lage des geplanten Haltepunkts Eschborn-Ost. Dieser sei zu weit von der bestehenden Bebauung entfernt. „Wir schlagen vor, die Haltestelle näher am Gewerbegebiet Helfmann-Park zu bauen und dafür an den Anschluss der Regionaltangente an die Bahnstrecke nach Bad Homburg zu verzichten“, sagt Kunz. Denn Bad Homburg sei schon jetzt mit der S 5 gut an das RMV-Netz angebunden.

Bürgermeister Mathias Geiger (FDP) verspricht, dass die Stadt die Betroffenheit der Grundstückseigentümer ernstnehmen werde. „Bisher waren die Eigentümer in die Planungen zwar noch nicht eingebunden“, so Geiger. Bei künftigen Entscheidungen zur Regionaltangente West werde die Stadt die Bedenken der Gegner aber berücksichtigen und einbeziehen.

Die RTW-Planungsgesellschaft will für den Trassenbau nun erste Probebohrungen durchführen lassen. Kunz hat angekündigt, diese Probebohrungen auf seinem Grund und Boden nicht zulassen zu wollen.


Manfred Koch, Sprecher unserer Bürgerinitiative hat im Rundschreiben zu dieser Pressemeldung noch folgenden Kommentar angefügt:

Was haben die Eschborner Bauern die letzten 16 Jahre gemacht??? Lesen die in Eschborn keine Zeitung?

Würde mich darüber hinaus mal interessieren, was die Eschborner Bauern vor Jahrzehnten gegen die gewerbliche Bebauung von Ackerland unternommen haben? Da sind doch damals sicherlich einige Bauern zu reichen Bauern aufgestiegen. Hat jemand noch Informationen aus dieser Zeit? Die reichste Stadt der Republik hat doch ihren Wohlstand nur durch Verkauf von Ackerland erreicht.