Steigende Kosten
Regionaltangente West: Vorarbeiten in Frankfurt-Höchst gestoppt
Die Bauarbeiten zur Regionaltangente West stocken. In Frankfurt-Höchst hat die Deutsche Bahn weitere Arbeiten untersagt und droht der RTW mit juristischen Schritten
.Für den Bau der Regionaltangente West (RTW) war zu Beginn der Arbeiten bereits angekündigt worden, dass es teuer wird: "Die Gesamtkosten für den Bau der RTW betragen 1,123 Milliarden Euro", hatte Horst Amann, Geschäftsführer der RTW-Planungsgesellschaft, bereits 2019 der FNP gesagt. Die Rede ist von dem Bahnprojekt, dass der wachsenden "Metropolregion Frankfurt Rhein-Main" Rechnung tragen soll, wie es auf der Website der RTW heißt. Auf die wachsende Nachfrage sei das Bahnprojekt "Regionaltangente West" die richtige Antwort.
Politischer Auftrag ist die Regionaltangente West bereits seit 2005. Seinerzeit hatte die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung den Magistrat mit der Planung der Regionaltangente West beauftragt; 2008 wurde die Regionaltangente West-Planungsgesellschaft gegründet. Eigentlich hätte drei Jahre später mit dem Bau begonnen werden sollen, doch das geschah erst 2022. Dennoch soll die Tangente bereits 2028 in Betrieb genommen werden.
Regionaltangente West: Bauarbeiten am Bahnhof Höchst gestoppt
Dieser Zeitplan könnte eng werden. Wie die Hessenschau berichtet, geht der RTW-Gesellschaft zum einen das Geld aus. Zum anderen stoppt die Deutsche Bahn die Vorarbeiten am Bahnhof Frankfurt-Höchst "mit sofortiger Wirkung" und mit Androhung von juristischen Schritten bei Zuwiderhandlung. Grund: Es fehle an einem realistischen Terminplan, an einer "freigegebenen Entwurfsplanung" und an einem Planfeststellungsbeschluss. RTW-Geschäftsführer Amann wird vom hr dahingehend zitiert, dass die RTW tatsächlich nicht alle Planungsunterlagen vorgelegt habe. Er verweist als Begründung auf den Fachkräftemangel, und im Bereich der Rekrutierung der Bahn-Experten stehe man aufgrund der Vielzahl laufender Projekte mit der DB in Konkurrenz.
Auf Frankfurt könnten neue Kosten zukommen
Doch das ist nicht alles. Wie es weiter heißt, würde dieser Mangel an Kapazitäten in der Branche die Kosten in die Höhe treiben. Der hr will erfahren haben, dass frisches Geld von Nöten sei, das von den Gesellschaftern kommen soll. Und hier hat den größten Anteil die Stadt Frankfurt, der RMV und das Land Hessen. Um welche Beträge es sich konkret handelt und wie beispielsweise die Stadt dies zu bezahlen gedenkt, bleibt offen.
Info
Die westlich der Stadt Frankfurt verlaufende RTW soll die umliegenden Kreise und Gemeinden verbinden und neue Direktverbindungen zwischen dem Hochtaunuskreis (Bad Homburg, Oberursel und Steinbach), dem Main-Taunus-Kreis (Bad Soden, Eschborn und Sulzbach), Frankfurt Höchst, dem Flughafen Frankfurt am Main und dem Kreis Offenbach (Neu-Isenburg und Dreieich) schaffen. Ziel ist eine Entlastung des Knotenpunkts Frankfurter Hauptbahnhof sowie der stark frequentierten Linien ins Stadtzentrum.
12. April 2024, 13.11 Uhr Katja Thorwarth