- Bürgerinitiative Regionaltangente West Sossenheim -

Manfred Koch

Sprecher der Bürgerinitiative

Auf der Schanz 7 / 65936 Frankfurt

Tel.: 069 / 34 39 68

birtwffmsossenheim@yahoo.de / www.regionaltangente.de

Manfred Koch - Auf der Schanz 7 - 65936 Frankfurt

RMV

Sitz Hofheim im Taunus

 

Per E-Mail: rmv@rmv.de

Frankfurt, den 17.03.2008

 

 

Regionaltangente West (RTW) durch Sossenheim

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die aus einer etwa 20-köpfigen Mannschaft bestehende Bürgerinitiative Regionaltangente West-Sossenheim (BI) arbeitet nunmehr seit über acht Jahren für Sossenheimer Interessen und wird dabei von knapp 400 Sossenheimer Bürgerinnen und Bürger unterstützt.

Es ist die grundlegende Forderung der BI, auf die vom Planungsverband Frankfurt Region RheinMain (PVF) und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) geplante zweigleisige Neubautrassenführung der - nicht nur in Sossenheim umstrittenen - Schienenverbindung "Regionaltangente West" (RTW) durch das Landschaftsschutzgebiet Sulzbachwiesen im Norden Sossenheims zu verzichten.

Die Bürgerinitiative Regionaltangente West hat insgesamt drei Alternativstrecken erarbeitet und allen politischen Gremien sowie den verantwortlichen Planern vorgestellt. Auch die Alternativstrecke -Anbindung an das Main-Taunus-Zentrum- gehört dazu. Hintergrund dieser erarbeiteten Alternativstrecken ist neben dem Schutz des Landschaftsschutzgebietes Sulzbachwiesen, welches mit einer derartig reichhaltigen Lebensraumkomplexität in einem im Juni 2005 veröffentlichten Senckenberg-Gutachten als eine Seltenheit im Frankfurter Stadtgebiet bezeichnet wurde, auch der Lärmschutzgedanke für die von der angrenzenden A 66 geplagten Bürgerinnen und Bürger Sossenheims:

Unsere Alternativstrecken:

1. Vom Bahnhof Sossenheim kommend, über die Autobahn A66 und nördlich der Autobahn zum Gewerbegebiet "Camp-Phönix-Park" Eschborn und weiter wie bisher geplant. Dabei sollte ein leistungsfähiges Buspendelsystem zum Bahnhof Sossenheim in die Planung integriert werden, um den geplanten Haltepunkt an der Michaelstraße überflüssig zu machen. Notwendige Infrastrukturmaßnahmen für den heruntergekommen Bahnhof Sossenheim werden ebenfalls bereits seit vielen Jahren von der BI gefordert.

2. Führung nördlich der Autobahn mit Anbindung des Main-Taunus-Zentrums.

3. Vom Bahnhof Sossenheim kommend, eng an der Südseite der Autobahn verlaufend, über den Haltepunkt Michaelstraße zum Gewerbegebiet Wilhelm-Fay-Straße und von dort auf die bisher geplante Trasse. Ein entsprechender Lärmschutz für die angrenzenden Bewohner wäre hierbei zwingend erforderlich.

Begründungen unserer Alternativstrecken:

Die geplante zweigleisige Streckenführung durch das Landschaftsschutzgebiet Sulzbachwiesen im Norden Sossenheims würde dieses zum größten Teil völlig zerstören. Darüber hinaus käme eine nicht mehr zumutbare Lärmbelastung für die in unmittelbarer Nähe wohnenden Bürgerinnen und Bürger hinzu.

Die unter 1. genannte Variante halten wir für absolut realistisch, planbar und auch finanzierbar. Das Landschaftsschutzgebiet Sulzbachwiesen bliebe erhalten. Darüber hinaus würde diese Alternativstrecke keinen zusätzlichen Lärm für Sossenheim bringen. Das Gewerbegebiet "Camp-Phönix-Park" Eschborn könnte wie geplant angebunden werden. Durch eine gute Kombination mit einem Zubringerbus könnte ganz Sossenheim samt Gewerbegebiet Wilhelm-Fay-Straße viel effektiver an die RTW angebunden werden, als dies durch eine Haltestelle an der Michaelstraße zu erreichen wäre.

Die unter 2. genannte Variante wurde bereits im Jahre 2002 vom Landrat des Main-Taunus-Kreises befürwortet und hätte ebenfalls den Vorteil, dass das Landschaftsschutzgebiet Sulzbachwiesen erhalten bliebe.

Die unter 3. genannte Variante hätte den Vorteil, dass dieses sehr schützenswerte Landschaftsschutzgebiet Sulzbachwiesen wesentlich weniger berührt würde. Außerdem könnte das Sossenheimer Gewerbegebiet Wilhelm-Fay-Straße angebunden werden, was eine erhebliche Anzahl Fahrgäste bringen würde. Die Belastungen durch den Individualverkehr sind in diesem Bereich bereits enorm und belasten die gesamte Verkehrssituation in Sossenheim erheblich.

 

Biotoptypenkartierung für das Landschaftsschutzgebiet Sulzbachwiesen:

Im Januar 2004 wurde vom Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main -ausschließlich auf Anregung durch die BI- eine Präzisionskartierung der Sulzbachwiesen durch das Senckenberginstitut vorgesehen. Die Arbeitsgruppe Biotopkartierung des Forschungsinstitutes Senckenberg hat daraufhin in den Vegetationsperioden 2004 sowie im Frühjahr 2005 eine Erhebung zum Pflanzen- und Tierarteninventar des ca. 17,5 ha großen Untersuchungsgebietes durchgeführt. Neben den höheren Pflanzen wurden die Tiergruppen Vögel, Reptilien, Tagfalter und Heuschrecken untersucht. Ziel war es, die heutige Bedeutung des Geländes aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes zu beurteilen.

Das eindeutige Fazit des nunmehr seit Juni 2005 vorliegenden Gutachtens des Senckenberginstitut: - Eine Seltenheit im Frankfurter Stadtgebiet -.

Anhand dieser von der Bürgerinitiative Regionaltangente West Sossenheim angeregten Präzisierungskartierung des Forschungsinstituts Senckenberg kann man sehr gut erkennen, welches kleine Juwel im Norden von Sossenheim liegt.

 

Wir möchten Sie hinsichtlich der geplanten Regionaltangente West bitten, uns folgende Fragen zu beantworten:

 

Die Bürgerinitiative fordert Politik und Planung auf, Eingriffe in das Landschaftsschutzgebiet Sulzbachwiesen im Norden von Sossenheim zu unterlassen und für Sossenheim eine Verkehrsplanung zu erarbeiten, die weder Mensch noch Natur zusätzlich belastet und ein Nutzen für das gesamte Sossenheim beinhaltet.

 

Ihre Antwort werden wir in geeigneter Form den Mitgliedern der BI sowie den Sossenheimer Bürgerinnen und Bürger mitteilen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Koch